In der nächsten Zeit verstanden mein Freund und ich uns nicht mehr so gut. Wir entfernten uns immer weiter voneinander, obwohl wir im gleichen Bett schliefen.
Nach dem Valentinstag, vielleicht zwei Wochen später Anfang März trennten wir uns und er traf sich direkt mit einer neuen.
Ich war enttäuscht und konnte nicht verstehen was er an ihr fand.
Okay, ja sie war dünner als ich, aber da würde ich ja auch noch hinkommen.
Ich konnte mich aber wenigstens wieder komplett auf mich und mein Abnehmen konzentrieren.
In der Phase ernährte ich mich sogar so, wie ich es von Anfang an hätte machen sollen.
Ich aß zum Frühstück eine Scheibe Schwarzbrot mit Aufstrich, zwischendurch einen Apfel, zum Mittag gab es Reis mit Gemüse und Fisch, danach einen Salat. Abends nochmal eine Scheibe Schwarzbrot.
In der Zeit hatte ich keine Heißhungerattacken, meine Stimmung war gut und ich fühlte mich schön, obwohl ich was aß.
Mein Hauptproblem war in der Zeit was anderes.
Meine beste Freundin war zu Besuch und wog sich. Sie hatte 10 Kilo weniger drauf als ich und das machte mich traurig. Ich wollte so aussehen wie sie. Sie war schön dünn, hatte eine wunderschöne Figur und ich war neidisch.
Das zweite Problem was ich hatte war mein Ex-Freund. Ich hatte in der Zeit nämlich noch was mit ihm obwohl wir getrennt waren und das ging mir ziemlich an die Substanz.
Für Sex war ich gut genug aber für andere Sachen nicht mehr?
Das war für mich nicht nachvollziehbar.
Diese Stimmung schaukelte sich hoch bis zu dem Tag vor dem Geburtstag meiner Oma.
Am 22.3.2014 traf ich mich mit meiner besten Freundin, weil wir feiern wollten.
Wir gingen gemeinsam zu mir nach Hause, fingen an zu trinken.
Mein Ex-Freund lud gleichzeitig seinen besten Freund ein und die beiden tranken auch.
Irgendwann gingen wir dann zu denen ins Zimmer um miteinander vorzuglühen, doch es kam schnell zu einer Auseinandersetzung zwischen mir uns meinem Ex-Freund.
Es ging soweit, dass ich raus lief und mich versteckte, weil ich meine Ruhe brauchte.
Meine beste Freundin rief mich an und schrieb mir, weil sie sich Sorgen machte und ich sagte ihr, dass ich mit meinem Ex-Freund reden will. Draussen und alleine nur mit ihm.
Ein paar Minuten später saßen wir zu zweit in einem Hinterhof in der Nähe unserer Wohnung und sprachen.
Das Einzige, was ich von dem Gespräch noch weiß ist, dass er mir sagte, dass er die ganze Beziehung über ein Arschloch gewesen sei, es bloß gut hätte überspielen können. Daraufhin habe ich ihm zwei Ohrfeigen gegeben und bin heulend an meiner besten Freundin uns seinem besten Freund vorbei in die Wohnung gelaufen.
Meine beste Freundin kam mir hinterher und wollte mich trösten, ich wollte jedoch nur alleine sein und schrie sie an, sie solle gehen.
Wir kamen so ins streiten, dass ich eine Flasche nach ihr warf, sie knapp verfehlte, wir uns schlugen und ich sie am Ende am Hals packte und gegen die Wand drückte. Davon weiß ich allerdings auch nicht mehr viel. Vlielleicht habe ich es verdrängt.
Sie befreite sich auf jeden Fall und kündigte mir die Freundschaft. Sie lief raus.
In dem Moment fühlte ich mich allein. Mein Ex-Freund war ein Arschloch und ich hatte meine beste Freundin verloren. Ich war sauer auf mich und mein Verhalten, also griff ich nach meinen Rasierklingen, die ich jahrelang gebunkert hatte, nahm meine Zigaretten und mein Handy und setzte mich in die Dusche.
Ich machte Musik an - 'Last Resort' von Papa Roach - und schnitt mir die Arme entlang. Erst kurze, oberflächliche Schnitte, aber dann immer tiefer und tiefer, in der Hoffnung einfach zu sterben.
Ja ich wollte sterben! Ich hatte alle verloren, war ganz allein und hatte Menschen wehgetan, die mir viel bedeuteten.
Mein Ex-Freund kam irgendwann rein, als ich genüßlich eine Zigarette rauchte und darauf wartete, dass mein Leben ein Ende nahm.
Er schrie meine beste Freundin und seinen besten Freund an, sie sollen einen Krankenwagen rufen und versuchte mir zu helfen, doch ich ließ ihn nicht. Er war immerhin ein Arschloch, so wie er es mir selbst gesagt hatte.
Sein bester Freund kam ihm zur Hilfe und von ihm ließ ich mir helfen.
Das was mir immernoch im Kopf geblieben ist, ist der Satz "Ich habe dein Blut an meinen Händen.. und in meinem Gesicht!", den er mir mit Tränen in den Augen entgegen schrie.
In dem Moment tat es mit Leid für ihn und für meine beste Freundin.
Meinem Ex-Freund gönnte ich diesen Anblick. Er sollte wissen was er mir angetan hatte.
Ich für meinen Teil hatte mich in diesem Moment aufs Sterben gefreut.
Was ich sonst noch weiß ist, dass ich ins Krankenhaus kam, völlig besoffen genäht wurde und daraufhin ins Asklepios Klinikum Rissen kam.
Auf eine offene psychatrische Akutstation.
Und das an dem Geburtstag meiner Oma, dem 23.3.2014....
Never give up - mein Weg aus der Essstörung
Ich möchte hier meine Geschichte erzählen. Ich möchte zeigen, wie schnell man in so eine Essstörung reinrutschen kann, die Gedankengänge und Gefühle so gut es geht beschreiben, um anderen Menschen vielleicht helfen zu können und ihnen Mut zu machen sich helfen zu lassen.
Dienstag, 21. Oktober 2014
Die Kilos der Weihnachtszeit
Nachdem er mich seinem besten Freund vorgestellt hatte, lief es eigentlich ganz gut zwischen uns.
Ich war fast vollständig mit meiner Bulimie beschäftigt und versuchte damit die überflüssigen Kalorien loszuwerden, die ich die ganze Weihnachtszeit über in mich hineinschaufelte.
An Sylvester war ich bei meinen Eltern und fraß mich regelrecht voll. Aber nur, weil ich wusste, dass ich an dem Abend noch tanzen gehen und somit die Kalorien wieder los werden würde.
Ich ging zu meiner besten Freundin und trank mit ihr vor.
Kurz vor Mitternacht fuhren wir los zu den Landungsbrücken um uns dort mit meinem Freund, seiner besten Freundin und seinem besten Freund zu treffen und uns gemeinsam das Feuerwerk anzusehen.
Es war wunderbar.
Aber naja.. auf jeden Fall war es so, dass ich am Ende mit der besten Freundin meines Freundes in einem Club am tanzen war. Die ganze Nacht lang. Ich tanzte so heftig wie ich konnte um mich zu bewegen und die Pfunde wieder loszuwerden.
Auf dem Rückweg nach Hause schmiss ich meine Perücke weg und regte mich darüber auf, dass mein Freund mich nur mit Perücke oder Mütze attraktiv fand, jetzt wo ich so viel abgenommen hatte. Ich konnte es nicht verstehen..
Im neuen Jahr war ich wieder auf 84 Kilo, da ich viel über die Weihnachtszeit gegessen hatte.
Ich fing wieder an Glaubersalz zu nehmen und versuchte so wenig wie möglich zu essen, damit ich die Kilos schnell wieder runter hatte.
Bis Ende Januar war ich wieder auf 76 Kilo, ich traf meinen Vater, der stolz auf mich war und überrascht weil ich so viel abgenommen hatte. Wir hatten uns ein Jahr lang nicht gesehen. Ich passte sogar in eine Jacke von seiner neuen Freundin. Ich fand mich sehr schön, weil ich wieder da war, wo ich vom Gewicht her sein wollte..
Die Knochen waren wieder so, wie ich sie in Erinnerung hatte, sie fühlten sich schön an, rein und ja wie soll man sagen, einfach wundervoll.
Ich war fast vollständig mit meiner Bulimie beschäftigt und versuchte damit die überflüssigen Kalorien loszuwerden, die ich die ganze Weihnachtszeit über in mich hineinschaufelte.
An Sylvester war ich bei meinen Eltern und fraß mich regelrecht voll. Aber nur, weil ich wusste, dass ich an dem Abend noch tanzen gehen und somit die Kalorien wieder los werden würde.
Ich ging zu meiner besten Freundin und trank mit ihr vor.
Kurz vor Mitternacht fuhren wir los zu den Landungsbrücken um uns dort mit meinem Freund, seiner besten Freundin und seinem besten Freund zu treffen und uns gemeinsam das Feuerwerk anzusehen.
Es war wunderbar.
Aber naja.. auf jeden Fall war es so, dass ich am Ende mit der besten Freundin meines Freundes in einem Club am tanzen war. Die ganze Nacht lang. Ich tanzte so heftig wie ich konnte um mich zu bewegen und die Pfunde wieder loszuwerden.
Auf dem Rückweg nach Hause schmiss ich meine Perücke weg und regte mich darüber auf, dass mein Freund mich nur mit Perücke oder Mütze attraktiv fand, jetzt wo ich so viel abgenommen hatte. Ich konnte es nicht verstehen..
Im neuen Jahr war ich wieder auf 84 Kilo, da ich viel über die Weihnachtszeit gegessen hatte.
Ich fing wieder an Glaubersalz zu nehmen und versuchte so wenig wie möglich zu essen, damit ich die Kilos schnell wieder runter hatte.
Bis Ende Januar war ich wieder auf 76 Kilo, ich traf meinen Vater, der stolz auf mich war und überrascht weil ich so viel abgenommen hatte. Wir hatten uns ein Jahr lang nicht gesehen. Ich passte sogar in eine Jacke von seiner neuen Freundin. Ich fand mich sehr schön, weil ich wieder da war, wo ich vom Gewicht her sein wollte..
Die Knochen waren wieder so, wie ich sie in Erinnerung hatte, sie fühlten sich schön an, rein und ja wie soll man sagen, einfach wundervoll.
Freitag, 3. Oktober 2014
Haare ab..
Ich freute
mich jeden Tag mehr über die Knochen, die ich endlich sehen konnte, die endlich
leicht herauskamen, immerhin kannte ich die nicht. Ich war mein ganzes Leben
lang übergewichtig gewesen und es war so schön endlich dünner zu sein. Endlich
so nah am Normalgewicht und an der Perfektion.
Ich fühlte die Knochen, sie beruhigten mich. Immerhin war das der Beweis, dass ich etwas gut konnte: Abnehmen. Mehrmals am Tag fühlte ich ob meine Schulterknochen noch da waren, ob ich meine Rippen noch fühlen konnte. Wenn ich sie fühlte, musste ich lächeln.
Wenn mich jemand gefragt hätte, was ich am schönsten an mir finde, dann hatte ich geantwortet „mein Schlüsselbein“.
Endlich bekam ich mehr Taille, meine Hüfte war schmaler geworden. Meine Brüste leider auch, aber das war kein großes Problem.
Immerhin hatte ich die Kontrolle über mein Gewicht, über mein Essen und selbst über die Fressanfälle und das Übergeben.
Am Ende des Jahres, kurz vor Weihnachten hatte war ich auf 78 Kilo angelangt. Ich hatte also schon 40 Kilo abgenommen. Und das in einem halben Jahr. Eigentlich Wahnsinn!
Mein bester Freund machte sich Sorgen, das merkte ich. Aber er musste sich doch nicht sorgen, immerhin hatte ich die Kontrolle über alles.
"Ich kann sofort damit aufhören, ich will nur nicht!" und "Wenn ich auf 65 Kilo bin höre ich auf, das verspreche ich dir!", waren Sätze, die er sich immer wieder anhören musste.
Er war misstrauisch, doch ich schaffte es immer wieder ihn zu überzeugen, dass ich alles im Griff habe.
Ich musste ihm dennoch versprechen, dass er mich zwangseinweisen dürfte, wenn ich unter die 65 Kilo kommen würde. Wie ich fand echt übertrieben. Immerhin wollte ich auf 55-60 kg runter.
Aber das würde er eh nicht merken. Immerhin war er beim morgendlichen Wiegen nicht dabei. Ich konnte ihn also anlügen, was mein Gewicht anging. Ich hatte es auch fest vor..
Mein Freund fand mich attraktiver denn je, jetzt wo ich abgenommen hatte, und war stolz darauf eine so disziplinierte und schlanke Freundin zu haben.
Ich muss dazu sagen, ich hatte mir im November die Haare abrasiert auf 3mm. Er fand es schrecklich, aber ich fühlte mich befreit. Ich fand mich irgendwie schön mit der neuen Frisur.
Ich hatte noch eine Perücke, die ich mir mal bestellt hatte und da ich meinem Freund eine Freude machen wollte setzte ich sie auf.
Er fand mich damit sehr hübsch. „Die wolltest du öfter tragen!“, meinte er.
Wenn ich die Perücke mal nicht auf hatte, trug ich eine Mütze, damit er mich schön fand. Er sagte mir, dass ich sonst wie ein Junge aussehen würde und wenn ich eine Mütze trug konnte er sich wenigstens noch vorstellen, dass ich darunter Haare hatte. Solche Aussagen verletzten mich, aber ich trug nun von morgens bis abends meine Mütze um ihm zu gefallen. Langsam gewöhnte ich mich daran und fühlte mich ohne Mütze auch nicht mehr wohl.
Nun stellte er mich seinem besten Freund vor, aber nur mit Mütze.
Ich fühlte die Knochen, sie beruhigten mich. Immerhin war das der Beweis, dass ich etwas gut konnte: Abnehmen. Mehrmals am Tag fühlte ich ob meine Schulterknochen noch da waren, ob ich meine Rippen noch fühlen konnte. Wenn ich sie fühlte, musste ich lächeln.
Wenn mich jemand gefragt hätte, was ich am schönsten an mir finde, dann hatte ich geantwortet „mein Schlüsselbein“.
Endlich bekam ich mehr Taille, meine Hüfte war schmaler geworden. Meine Brüste leider auch, aber das war kein großes Problem.
Immerhin hatte ich die Kontrolle über mein Gewicht, über mein Essen und selbst über die Fressanfälle und das Übergeben.
Am Ende des Jahres, kurz vor Weihnachten hatte war ich auf 78 Kilo angelangt. Ich hatte also schon 40 Kilo abgenommen. Und das in einem halben Jahr. Eigentlich Wahnsinn!
Mein bester Freund machte sich Sorgen, das merkte ich. Aber er musste sich doch nicht sorgen, immerhin hatte ich die Kontrolle über alles.
"Ich kann sofort damit aufhören, ich will nur nicht!" und "Wenn ich auf 65 Kilo bin höre ich auf, das verspreche ich dir!", waren Sätze, die er sich immer wieder anhören musste.
Er war misstrauisch, doch ich schaffte es immer wieder ihn zu überzeugen, dass ich alles im Griff habe.
Ich musste ihm dennoch versprechen, dass er mich zwangseinweisen dürfte, wenn ich unter die 65 Kilo kommen würde. Wie ich fand echt übertrieben. Immerhin wollte ich auf 55-60 kg runter.
Aber das würde er eh nicht merken. Immerhin war er beim morgendlichen Wiegen nicht dabei. Ich konnte ihn also anlügen, was mein Gewicht anging. Ich hatte es auch fest vor..
Mein Freund fand mich attraktiver denn je, jetzt wo ich abgenommen hatte, und war stolz darauf eine so disziplinierte und schlanke Freundin zu haben.
Ich muss dazu sagen, ich hatte mir im November die Haare abrasiert auf 3mm. Er fand es schrecklich, aber ich fühlte mich befreit. Ich fand mich irgendwie schön mit der neuen Frisur.
Ich hatte noch eine Perücke, die ich mir mal bestellt hatte und da ich meinem Freund eine Freude machen wollte setzte ich sie auf.
Er fand mich damit sehr hübsch. „Die wolltest du öfter tragen!“, meinte er.
Wenn ich die Perücke mal nicht auf hatte, trug ich eine Mütze, damit er mich schön fand. Er sagte mir, dass ich sonst wie ein Junge aussehen würde und wenn ich eine Mütze trug konnte er sich wenigstens noch vorstellen, dass ich darunter Haare hatte. Solche Aussagen verletzten mich, aber ich trug nun von morgens bis abends meine Mütze um ihm zu gefallen. Langsam gewöhnte ich mich daran und fühlte mich ohne Mütze auch nicht mehr wohl.
Nun stellte er mich seinem besten Freund vor, aber nur mit Mütze.
Nachdem ich mir die Haare abrasiert hatte, auf 78 Kilo.
Sonntag, 28. September 2014
Geplante Fressanfälle
Ich hatte die ungefähre Kalorienmenge und die Nährwertangaben meiner favorisierten Lebensmittel schon im Kopf gespeichert. Für neue Lebensmittel, oder für die wo ich mir nicht ganz sicher war, hatte ich mir schon eine App runtergeladen, damit ich auch immer nachschauen konnte was wie viele Kalorien, was wie viel Fett, Eiweiß oder Kohlenhydrate hatte. Ich versuchte am Tag so wenig zu essen, dass ich es mit meinem Gewissen vereinbaren und somit drin behalten konnte, teilweise habe ich gar nichts gegessen, einfach um mich nicht schlecht zu fühlen. Außerdem war es schon langsam wie eine Sucht geworden meinen Magen so leer wie möglich zu halten, einfach weil es sich rein und sauber anfühlte. Je weniger ich gegessen hatte, je leerer mein Magen war, desto besser fühlte ich mich.
Wenn ich einkaufen ging, las ich mir die Nährwertangaben der Lebensmittel vor Ort doch noch mal durch, damit ich mich auch ja nicht irrte und entschied dann, ob ich es kaufe oder es lasse.
Ich fing an meine Fressanfälle zu planen, damit ich nur noch 1-2 Mal die Woche erbrechen musste. Immerhin funktionierte das mit dem Erbrechen ja nicht mehr so gut, wie am Anfang. Vielleicht würde das Reduzieren ja dabei helfen, dass es wieder besser ging und ich nicht mehr so lange fürs Erbrechen brauchte.
Für diese Fressanfälle kaufte ich extra alles ein, was ich mir die anderen Tage der Woche selbst verboten hatte:
Nachkram, wie Schokolade, Weingummi, Kekse;
Salzige Sachen, wie Chips, Salzstangen, Knabberkram;
Und auch so einfache Sachen wie Brot, Reis, Nudeln, Wurst und Käse holte ich in Massen für diese, für mich wundervollen Stunden.
Zuhause angekommen fing ich an mir Nudeln zu kochen, aß währenddessen mehrere Scheiben Brot mit Käse und Wurst. Schnell hintereinander weg, ohne viel zu kauen. Einfach nur reinstopfen, damit man mit den anderen Sachen weitermachen konnte.
Ich aß die Nudeln, oder schlang sie eher in mich hinein. Ich öffnete die Chipstüte und schaufelte einen Chip nach dem anderen in meinen Mund, der mir manchmal wie ein schwarzes Loch vorkam.
Zwischendurch trank ich Mineralwasser zum verdünnen, damit beim Erbrechen alles besser flutschte. Als letztes stopfte ich mir noch ein paar Tafeln Schokolade rein ohne sie wirklich zu schmecken.
Ab und zu hatte ich dann immer noch Hunger und ich ging an den gemeinsamen Kühlschrank der WG und stopfte die ungesunden Sachen meiner Mitbewohner auch noch in mich hinein. Teilweise hielt ich mir eine Dose Sprühsahne an den Mund und sprühte mir die Sahne direkt in den Hals hinein, um auch noch den letzten Platz in meinem Magen zu füllen.
Im Sitzen war das alles noch ziemlich gut auszuhalten, doch sobald ich aufstand drückte mein Magen wie verrückt, mein Bauch wölbte sich nicht nur, es war ein regelrechter Schwangerschaftsbauch, den ich mir da in der kurzen Zeit angefressen hatte. Ich stellte mich vor den Spiegel und bewunderte den riesigen Bauch und war erstaunt darüber, wie viel Essen doch in mich hinein passte.
'Gleich habe ich wieder einen flacheren Bauch, mein Magen ist gleich wieder leer und ich werde weiter abnehmen.', sagte ich mir und ging stolz zu meinen Mitbewohnern, meinem Freund und meinem besten Freund und zeigte ihnen meinen Bauch mit den Worten: "Schaut mal wie schnell ich schwanger geworden bin!"
Ich witzelte mit ihnen noch ein wenig rum und sagte ihnen dann dass ich nun ins Bad gehen und kotzen würde. Sie nickten und ich trat meinen Gang ins Bad an.
Solche Fressanfälle dauerten bei mir höchstens eine Stunde. Dann ging ich mich übergeben und ich redete mir ein sicher sein zu können, dass ich am nächsten Tag nicht zugenommen haben würde.
Am nächsten Tag zeigte die Waage meistens 100g-500g mehr an, was mich verzweifeln ließ.
Ich fühlte mich betrogen, war wütend auf mich selbst wegen dem Fressanfall am Tag zuvor und schämte mich. Der Spiegel zeigte mir an solchen Tagen ein verzerrtes Bild meiner Selbst. Er zeigte mir meine Problemzonen, kleine Polster, die noch weg mussten. Ich fand mich widerlich. Ich wollte aussehen wie die Frauen auf den Bildern. Die Rippen sollte man zählen können, die Wirbelsäule musste zu sehen sein, die Beckenknochen sollten herrausstechen.
Ich war jedoch noch so weit davon entfernt..
Wenn ich einkaufen ging, las ich mir die Nährwertangaben der Lebensmittel vor Ort doch noch mal durch, damit ich mich auch ja nicht irrte und entschied dann, ob ich es kaufe oder es lasse.
Ich fing an meine Fressanfälle zu planen, damit ich nur noch 1-2 Mal die Woche erbrechen musste. Immerhin funktionierte das mit dem Erbrechen ja nicht mehr so gut, wie am Anfang. Vielleicht würde das Reduzieren ja dabei helfen, dass es wieder besser ging und ich nicht mehr so lange fürs Erbrechen brauchte.
Für diese Fressanfälle kaufte ich extra alles ein, was ich mir die anderen Tage der Woche selbst verboten hatte:
Nachkram, wie Schokolade, Weingummi, Kekse;
Salzige Sachen, wie Chips, Salzstangen, Knabberkram;
Und auch so einfache Sachen wie Brot, Reis, Nudeln, Wurst und Käse holte ich in Massen für diese, für mich wundervollen Stunden.
Zuhause angekommen fing ich an mir Nudeln zu kochen, aß währenddessen mehrere Scheiben Brot mit Käse und Wurst. Schnell hintereinander weg, ohne viel zu kauen. Einfach nur reinstopfen, damit man mit den anderen Sachen weitermachen konnte.
Ich aß die Nudeln, oder schlang sie eher in mich hinein. Ich öffnete die Chipstüte und schaufelte einen Chip nach dem anderen in meinen Mund, der mir manchmal wie ein schwarzes Loch vorkam.
Zwischendurch trank ich Mineralwasser zum verdünnen, damit beim Erbrechen alles besser flutschte. Als letztes stopfte ich mir noch ein paar Tafeln Schokolade rein ohne sie wirklich zu schmecken.
Ab und zu hatte ich dann immer noch Hunger und ich ging an den gemeinsamen Kühlschrank der WG und stopfte die ungesunden Sachen meiner Mitbewohner auch noch in mich hinein. Teilweise hielt ich mir eine Dose Sprühsahne an den Mund und sprühte mir die Sahne direkt in den Hals hinein, um auch noch den letzten Platz in meinem Magen zu füllen.
Im Sitzen war das alles noch ziemlich gut auszuhalten, doch sobald ich aufstand drückte mein Magen wie verrückt, mein Bauch wölbte sich nicht nur, es war ein regelrechter Schwangerschaftsbauch, den ich mir da in der kurzen Zeit angefressen hatte. Ich stellte mich vor den Spiegel und bewunderte den riesigen Bauch und war erstaunt darüber, wie viel Essen doch in mich hinein passte.
'Gleich habe ich wieder einen flacheren Bauch, mein Magen ist gleich wieder leer und ich werde weiter abnehmen.', sagte ich mir und ging stolz zu meinen Mitbewohnern, meinem Freund und meinem besten Freund und zeigte ihnen meinen Bauch mit den Worten: "Schaut mal wie schnell ich schwanger geworden bin!"
Ich witzelte mit ihnen noch ein wenig rum und sagte ihnen dann dass ich nun ins Bad gehen und kotzen würde. Sie nickten und ich trat meinen Gang ins Bad an.
Solche Fressanfälle dauerten bei mir höchstens eine Stunde. Dann ging ich mich übergeben und ich redete mir ein sicher sein zu können, dass ich am nächsten Tag nicht zugenommen haben würde.
Am nächsten Tag zeigte die Waage meistens 100g-500g mehr an, was mich verzweifeln ließ.
Ich fühlte mich betrogen, war wütend auf mich selbst wegen dem Fressanfall am Tag zuvor und schämte mich. Der Spiegel zeigte mir an solchen Tagen ein verzerrtes Bild meiner Selbst. Er zeigte mir meine Problemzonen, kleine Polster, die noch weg mussten. Ich fand mich widerlich. Ich wollte aussehen wie die Frauen auf den Bildern. Die Rippen sollte man zählen können, die Wirbelsäule musste zu sehen sein, die Beckenknochen sollten herrausstechen.
Ich war jedoch noch so weit davon entfernt..
Über 'Thinspiration' und Vergleiche
In jeder freien Minute saß ich am Handy und schaute mir Blogs von "Pro-Ana"-Anhängern an. Ich sog die auf den Seiten beschriebenen Tipps und Tricks für leichteres Erbrechen und besseres Verheimlichen, die zahlreichen Diäten und die Motivationssprüche regelrecht in mich auf. Ich wollte mehr wissen, alles wissen.
Ich wollte wissen, wie ich das Kotzen vor meiner Familie und meinen Freunden weiterhin geheim halten konnte, sodass sie mein kleines Geheimnis niemals herausfinden würden.
Ich wollte wissen, ob es anderen auch so ging, dass es mit dem Kotzen auf einmal nicht mehr so gut klappte, wie am Anfang, oder ob das nur ein Problem von mir war.
Ich wollte bessere Wege, schnellere Wege zum Abnehmen wissen, suchte nach Möglichkeiten meinen Stoffwechsel anzukurbeln, meinen Körper fit zu halten.
Ich wollte mehr Sprüche lesen, die auf mich zu trafen, die mich bei meinem Weg unterstützen und mir Kraft und Mut geben würden.
Ich schaute mir Fotos von Frauen an, von ihren für mich perfekten Körpern, ihrer elfenhaften Erscheinung, ihrer wunderschönen hervorstehenden Knochen. Ich konnte nicht genug davon kriegen, fing an mir mehr und mehr Bilder herunterzuladen in der Hoffnung selber irgendwann so wunderschön auszusehen, wie die Frauen, die mir ihre scheinbar perfekten Körper offenbarten.
Ich verglich mich mit den Frauen auf den Bildern und fragte mich, warum ich noch nicht so aussah. Ich war das genaue Gegenteil von ihnen. Ich war fett, hässlich, ekelhaft. Ich hatte noch nicht einmal annähernd so einen Körper wie die.
Ich musste schneller abnehmen, koste es was es wolle!
Wenn ich unterwegs war, sah ich mir jede Frau genau an, die mir auf der Straße entgegenkam. Ich suchte nach Fehlern, ihren Problemzonen, um mir sagen zu können, dass ich stärker in meinem Willen war als sie, dass ich mehr Kontrolle über mein Essverhalten und meine Problemzonen hatte.
Bei Frauen, die dicker waren als ich musste ich mir das Lachen verkneifen.
'Was für eine fette Kuh! Komm geh nach Hause und stopf dir noch ne Pizza rein, auf dass du unglücklich und alleine stirbst.', dachte ich.
Ich war froh dünner zu sein als sie, heilfroh selbst nicht so auszusehen und bestärkt darin meinen Weg weiterhin so zielstrebig zu verfolgen.
Ich sah jedoch auch viele Frauen, die schöner waren als ich, vor allem viel viel dünner. Ich suchte und suchte nach kleinen Speckröllchen, zu breiten Oberschenkeln, einem hässlichen Gesicht, doch ich fand nichts. Sie waren einfach nur wunderschön.
In diesen Momenten hasste ich mich selbst am meisten. Immerhin war ich schon Monate dabei abzunehmen und war immer noch so fett und hässlich wie vorher. Nur eben mit 30 Kilos weniger als vorher. Aber was waren schon die paar Kilos? Ich hatte noch nichts geschafft. Ich würde niemals so schön aussehen, wie die Frauen auf der Straße, geschweige denn wie die auf den Bildern in meinem Handy. Das was ich fühlte war purer Neid, weil ich auch so aussehen wollte und blanker Hass mir selbst gegenüber, weil ich meiner Meinung nach zu nichts fähig war.
Meistens kam es genau nach solchen Momenten zu Fressanfällen..
Ich wollte wissen, wie ich das Kotzen vor meiner Familie und meinen Freunden weiterhin geheim halten konnte, sodass sie mein kleines Geheimnis niemals herausfinden würden.
Ich wollte wissen, ob es anderen auch so ging, dass es mit dem Kotzen auf einmal nicht mehr so gut klappte, wie am Anfang, oder ob das nur ein Problem von mir war.
Ich wollte bessere Wege, schnellere Wege zum Abnehmen wissen, suchte nach Möglichkeiten meinen Stoffwechsel anzukurbeln, meinen Körper fit zu halten.
Ich wollte mehr Sprüche lesen, die auf mich zu trafen, die mich bei meinem Weg unterstützen und mir Kraft und Mut geben würden.
Ich schaute mir Fotos von Frauen an, von ihren für mich perfekten Körpern, ihrer elfenhaften Erscheinung, ihrer wunderschönen hervorstehenden Knochen. Ich konnte nicht genug davon kriegen, fing an mir mehr und mehr Bilder herunterzuladen in der Hoffnung selber irgendwann so wunderschön auszusehen, wie die Frauen, die mir ihre scheinbar perfekten Körper offenbarten.
Ich verglich mich mit den Frauen auf den Bildern und fragte mich, warum ich noch nicht so aussah. Ich war das genaue Gegenteil von ihnen. Ich war fett, hässlich, ekelhaft. Ich hatte noch nicht einmal annähernd so einen Körper wie die.
Ich musste schneller abnehmen, koste es was es wolle!
Wenn ich unterwegs war, sah ich mir jede Frau genau an, die mir auf der Straße entgegenkam. Ich suchte nach Fehlern, ihren Problemzonen, um mir sagen zu können, dass ich stärker in meinem Willen war als sie, dass ich mehr Kontrolle über mein Essverhalten und meine Problemzonen hatte.
Bei Frauen, die dicker waren als ich musste ich mir das Lachen verkneifen.
'Was für eine fette Kuh! Komm geh nach Hause und stopf dir noch ne Pizza rein, auf dass du unglücklich und alleine stirbst.', dachte ich.
Ich war froh dünner zu sein als sie, heilfroh selbst nicht so auszusehen und bestärkt darin meinen Weg weiterhin so zielstrebig zu verfolgen.
Ich sah jedoch auch viele Frauen, die schöner waren als ich, vor allem viel viel dünner. Ich suchte und suchte nach kleinen Speckröllchen, zu breiten Oberschenkeln, einem hässlichen Gesicht, doch ich fand nichts. Sie waren einfach nur wunderschön.
In diesen Momenten hasste ich mich selbst am meisten. Immerhin war ich schon Monate dabei abzunehmen und war immer noch so fett und hässlich wie vorher. Nur eben mit 30 Kilos weniger als vorher. Aber was waren schon die paar Kilos? Ich hatte noch nichts geschafft. Ich würde niemals so schön aussehen, wie die Frauen auf der Straße, geschweige denn wie die auf den Bildern in meinem Handy. Das was ich fühlte war purer Neid, weil ich auch so aussehen wollte und blanker Hass mir selbst gegenüber, weil ich meiner Meinung nach zu nichts fähig war.
Meistens kam es genau nach solchen Momenten zu Fressanfällen..
Samstag, 27. September 2014
Über Routine und ein paar Schwierigkeiten
Als ich anfing Glaubersalz als Abführmittel zu benutzen, hatte ich schon 30 Kilo abgenommen, war also auf knapp 88 Kilo.
Es war Anfang November und meine WG hatte sich schon daran gewöhnt, dass ich inzwischen mehrmals am Tag das Bad blockierte, um mich zu übergeben. Ich musste mich nicht mehr rechtfertigen, warum ich so lange im Bad war, das Einzige was ich sagen musste war „Ich bin dann mal im Bad.“, und schon wussten mein Freund und mein bester Freund Bescheid und stellten keine Fragen mehr.
Es war alles schon Routine geworden. Ich ging ins gekachelte Badezimmer, schloss die Tür ab, griff mein Handtuch und legte es als Polsterung vor die Toilette. Ich drehte den Wasserhahn auf, damit er die Geräusche übertönte, die ich beim übergeben machte und wählte mir ein passendes Lied von meinem Handy aus, damit es ein bisschen gemütlicher für mich war. Meistens war es ‚Courage‘ von Superchick. Ich kniete mich vor den Toilettensitz, nahm meine Zahnbürste in die Hand und führte sie mit dem Stiel zuerst in meinen Mund ein. Ich strich kurz über meinen Bauch, der vom Essen leicht gewölbt war und wusste, dass diese unangenehme Wölbung und das drückende Gefühl im Magen gleich verschwunden sein würden. Ich würde mich erleichtert fühlen, darüber dass die Kalorien, die ich zuvor in mich hinein geschlungen hatte, sich morgen auf der Waage nicht bemerkbar machen würden. Ich bewegte die Zahnbürste leicht nach rechts und links und begann leicht zu würgen, ein weiteres Mal nach rechts und links bewegt und der erste Schwall des Essens glitt meine Speiseröhre hinauf, glitt durch meinen Mund und platschte in die Toilette hinein. Das laute Platschen wurde von der Musik und dem laufenden Wasserhahn übertönt. Ich strich über meinen Bauch und merkte das die Wölbung kleiner war als vorher. Ein paar Mal noch kam ein leicht bitter schmeckender Brei meine Speiseröhre hoch und platschte in die Toilette vor mir.
Am Ende schnupfte ich mich aus, wischte die Toilette ab, betätigte die Spülung, klappte den Toilettendeckel zu, wusch die Zahnbürste ab, meine Hände und mein Gesicht, schaute in den Spiegel vor mir und lächelte.
Irgendwann funktionierte es jedoch nicht mehr so gut mit der Zahnbürste. Es dauerte immer länger teilweise eine Stunde bis mein Magen leer war, da der Würgreflex nach den vergangenen Monaten fast nicht mehr vorhanden war. Ich probierte die verschiedensten Positionen aus um mich besser übergeben zu können, ich trank mehr Mineralwasser, damit es besser und druckvoller rauskam. Doch irgendwann funktionierte auch das nicht mehr. Ich musste mir etwas Neues einfallen lassen.
Ich versuchte so gut es ging durchzuhalten und wenig zu essen, versuchte keine Fressanfälle mehr zu haben, damit meine Speiseröhre sich regenerieren konnte und hoffte, dass auch mein Würgreflex zurückkehren würde. Ich übergab mich nun anstatt mehrmals am Tag ‚nur noch‘ zweimal die Woche, was mir sehr schwer fiel.
Meine Familie und meine Freunde hatten bis dahin immer noch nicht mitbekommen, dass ich mich übergab um mein Gewicht weiter zu reduzieren. Wenn ich zu Besuch bei jemandem war, aß ich wenig bis gar nichts, in Restaurants wenn überhaupt nur Salat um so viele Kalorien wie es geht einzusparen. Komischerweise ist niemand auf die Idee gekommen dass irgendetwas nicht stimmen könnte.
Es war Anfang November und meine WG hatte sich schon daran gewöhnt, dass ich inzwischen mehrmals am Tag das Bad blockierte, um mich zu übergeben. Ich musste mich nicht mehr rechtfertigen, warum ich so lange im Bad war, das Einzige was ich sagen musste war „Ich bin dann mal im Bad.“, und schon wussten mein Freund und mein bester Freund Bescheid und stellten keine Fragen mehr.
Es war alles schon Routine geworden. Ich ging ins gekachelte Badezimmer, schloss die Tür ab, griff mein Handtuch und legte es als Polsterung vor die Toilette. Ich drehte den Wasserhahn auf, damit er die Geräusche übertönte, die ich beim übergeben machte und wählte mir ein passendes Lied von meinem Handy aus, damit es ein bisschen gemütlicher für mich war. Meistens war es ‚Courage‘ von Superchick. Ich kniete mich vor den Toilettensitz, nahm meine Zahnbürste in die Hand und führte sie mit dem Stiel zuerst in meinen Mund ein. Ich strich kurz über meinen Bauch, der vom Essen leicht gewölbt war und wusste, dass diese unangenehme Wölbung und das drückende Gefühl im Magen gleich verschwunden sein würden. Ich würde mich erleichtert fühlen, darüber dass die Kalorien, die ich zuvor in mich hinein geschlungen hatte, sich morgen auf der Waage nicht bemerkbar machen würden. Ich bewegte die Zahnbürste leicht nach rechts und links und begann leicht zu würgen, ein weiteres Mal nach rechts und links bewegt und der erste Schwall des Essens glitt meine Speiseröhre hinauf, glitt durch meinen Mund und platschte in die Toilette hinein. Das laute Platschen wurde von der Musik und dem laufenden Wasserhahn übertönt. Ich strich über meinen Bauch und merkte das die Wölbung kleiner war als vorher. Ein paar Mal noch kam ein leicht bitter schmeckender Brei meine Speiseröhre hoch und platschte in die Toilette vor mir.
Am Ende schnupfte ich mich aus, wischte die Toilette ab, betätigte die Spülung, klappte den Toilettendeckel zu, wusch die Zahnbürste ab, meine Hände und mein Gesicht, schaute in den Spiegel vor mir und lächelte.
Irgendwann funktionierte es jedoch nicht mehr so gut mit der Zahnbürste. Es dauerte immer länger teilweise eine Stunde bis mein Magen leer war, da der Würgreflex nach den vergangenen Monaten fast nicht mehr vorhanden war. Ich probierte die verschiedensten Positionen aus um mich besser übergeben zu können, ich trank mehr Mineralwasser, damit es besser und druckvoller rauskam. Doch irgendwann funktionierte auch das nicht mehr. Ich musste mir etwas Neues einfallen lassen.
Ich versuchte so gut es ging durchzuhalten und wenig zu essen, versuchte keine Fressanfälle mehr zu haben, damit meine Speiseröhre sich regenerieren konnte und hoffte, dass auch mein Würgreflex zurückkehren würde. Ich übergab mich nun anstatt mehrmals am Tag ‚nur noch‘ zweimal die Woche, was mir sehr schwer fiel.
Meine Familie und meine Freunde hatten bis dahin immer noch nicht mitbekommen, dass ich mich übergab um mein Gewicht weiter zu reduzieren. Wenn ich zu Besuch bei jemandem war, aß ich wenig bis gar nichts, in Restaurants wenn überhaupt nur Salat um so viele Kalorien wie es geht einzusparen. Komischerweise ist niemand auf die Idee gekommen dass irgendetwas nicht stimmen könnte.
Über einen festen Freund und Glaubersalz
Nach 1 1/2 Monaten besuchte ich die WG, in der ich vorher gewohnt
hatte. Ich wollte eigentlich nur kurz die Post abholen und ein bisschen schnacken. Ich klingelte, begrüßte meinen besten Freund und sein Kumpel kam aus dem Zimmer raus, was mal meins gewesen war. Er war nun dort eingezogen.
Ich wollte schon seit ein paar Monaten was von ihm, doch hatte er in mir nie mehr gesehen als eine Freundin, mit der man Sachen ausprobieren konnte. Er hätte mich aber niemals mit meinem Gewicht als feste Freundin gewollt, was er mir in späteren Gesprächen auch bestätigte.
Auf jeden Fall war er sprachlos, als er mich mit 20 Kilo weniger auf den Rippen sah. Er war verblüfft und ich konnte sehen, dass er doch nicht mehr so abgeneigt von mir war, wie früher.
Nach ein paar weiteren Besuchen zog ich wieder in die WG ein und kam nach langen hin und her mit dem Typen zusammen. Ich fragte ihn, wie es kam, dass er sich auf einmal für mich interessierte und er gab mir die Antwort, die ich schon erwartet hatte. "Du siehst viel besser aus, jetzt wo du abgenommen hast. Und immerhin willst du ja noch weiter abnehmen. Das finde ich gut. Ein bisschen weniger würde dir echt noch stehen." Ich wurde in meinem Glauben an meine Ess-Brech-Strategie bestärkt, immerhin konnte ich so weiterhin Kilos verlieren. Ich fühlte mich endlich begehrt und hatte erreicht was ich wollte. Ich war mit einem Typen zusammen, und das weil ich endlich, nach so vielen Jahren, die Kontrolle über mein Aussehen und mein Gewicht hatte.
Da es nach kurzer Zeit schwierig wurde, die langen Badaufenthalte zu rechtfertigen und zu begründen beschloss ich mit offenen Karten zu spielen. Immerhin hatte ich ja die Kontrolle und das würde ja noch bewiesen werden, durch meine Ehrlichkeit. Außerdem würde es dadurch leichter werden mich zu übergeben. Ich hatte ja meine Ruhe, weil die beiden ja Bescheid wissen würden.
Und so erzählte ich den beiden davon, wie ich in so kurzer Zeit so viel abgenommen hatte.
Ich wollte schon seit ein paar Monaten was von ihm, doch hatte er in mir nie mehr gesehen als eine Freundin, mit der man Sachen ausprobieren konnte. Er hätte mich aber niemals mit meinem Gewicht als feste Freundin gewollt, was er mir in späteren Gesprächen auch bestätigte.
Auf jeden Fall war er sprachlos, als er mich mit 20 Kilo weniger auf den Rippen sah. Er war verblüfft und ich konnte sehen, dass er doch nicht mehr so abgeneigt von mir war, wie früher.
Nach ein paar weiteren Besuchen zog ich wieder in die WG ein und kam nach langen hin und her mit dem Typen zusammen. Ich fragte ihn, wie es kam, dass er sich auf einmal für mich interessierte und er gab mir die Antwort, die ich schon erwartet hatte. "Du siehst viel besser aus, jetzt wo du abgenommen hast. Und immerhin willst du ja noch weiter abnehmen. Das finde ich gut. Ein bisschen weniger würde dir echt noch stehen." Ich wurde in meinem Glauben an meine Ess-Brech-Strategie bestärkt, immerhin konnte ich so weiterhin Kilos verlieren. Ich fühlte mich endlich begehrt und hatte erreicht was ich wollte. Ich war mit einem Typen zusammen, und das weil ich endlich, nach so vielen Jahren, die Kontrolle über mein Aussehen und mein Gewicht hatte.
Da es nach kurzer Zeit schwierig wurde, die langen Badaufenthalte zu rechtfertigen und zu begründen beschloss ich mit offenen Karten zu spielen. Immerhin hatte ich ja die Kontrolle und das würde ja noch bewiesen werden, durch meine Ehrlichkeit. Außerdem würde es dadurch leichter werden mich zu übergeben. Ich hatte ja meine Ruhe, weil die beiden ja Bescheid wissen würden.
Und so erzählte ich den beiden davon, wie ich in so kurzer Zeit so viel abgenommen hatte.
Die Reaktionen darauf waren geteilt. Mein bester Freund machte sich Sorgen und
sagte, dass ihm nicht wohl dabei sei. Ich redete auf ihn ein. "Ich hab das unter Kontrolle.", "Ich will nur auf mein Wunschgewicht, dann höre ich auf.", "Ich mach das ja nicht so oft, dass es mir schlecht geht.", "Wenn ich merke, dass mein Körper das nicht mehr mitmacht, dann höre ich auf, das verspreche ich dir!". Er misstraute mir zwar noch ein bisschen, sagte dass er darauf achten würde und ließ mich dann in Ruhe.
Mein Freund hingegen war zwar überrascht meinte aber, ich solle damit weitermachen, immerhin würde es ja funktionieren und ich würde ja weiter abnehmen. Er hatte ja gehört, dass ich die Kontrolle hatte, also war das Thema für ihn beendet.
Er fand es toll, dass ich abnahm, fand mich mit der Zeit immer attraktiver. Er sagte mir öfters er wolle mit mir angeben können vor seinen Freunden, und dadurch wurde ich in meinem Gedanken bestärkt mit dem kotzen weiterzumachen. Es war irgendwann so weit, dass er mich sogar daran erinnerte mich zu übergeben, wenn ich zu viel gegessen hatte, damit ich ja nicht wieder zunahm..
Ich stellte mich jeden morgen nach dem Aufstehen mit leerem Magen auf die Waage.
Wenn ich es nicht konnte weil ich woanders übernachtet hatte, hatte ich Panik, denn ich wusste nicht ob ich zugenommen oder abgenommen hatte. Ich war sauer und wütend darüber. Immerhin hätte ich doch daran denken müssen, dass ich mich jeden Morgen wiegen musste. Warum also hatte ich bei jemanden übernachtet und dann morgens auch noch was getrunken? Ich musste also warten bis ich mich am nächsten Morgen auf die Waage stellen konnte, natürlich mit leerem Magen. Das waren die schlimmsten Stunden, es war pure Angst zugenommen zu haben und es nicht zu wissen. An den Tagen aß ich meist nur Gemüse oder Obst und davon möglichst wenig, um das was ich vermeintlich vielleicht zugenommen hatte bis zum nächsten Tag wieder auszugleichen.
Mein Freund hingegen war zwar überrascht meinte aber, ich solle damit weitermachen, immerhin würde es ja funktionieren und ich würde ja weiter abnehmen. Er hatte ja gehört, dass ich die Kontrolle hatte, also war das Thema für ihn beendet.
Er fand es toll, dass ich abnahm, fand mich mit der Zeit immer attraktiver. Er sagte mir öfters er wolle mit mir angeben können vor seinen Freunden, und dadurch wurde ich in meinem Gedanken bestärkt mit dem kotzen weiterzumachen. Es war irgendwann so weit, dass er mich sogar daran erinnerte mich zu übergeben, wenn ich zu viel gegessen hatte, damit ich ja nicht wieder zunahm..
Ich stellte mich jeden morgen nach dem Aufstehen mit leerem Magen auf die Waage.
Wenn ich es nicht konnte weil ich woanders übernachtet hatte, hatte ich Panik, denn ich wusste nicht ob ich zugenommen oder abgenommen hatte. Ich war sauer und wütend darüber. Immerhin hätte ich doch daran denken müssen, dass ich mich jeden Morgen wiegen musste. Warum also hatte ich bei jemanden übernachtet und dann morgens auch noch was getrunken? Ich musste also warten bis ich mich am nächsten Morgen auf die Waage stellen konnte, natürlich mit leerem Magen. Das waren die schlimmsten Stunden, es war pure Angst zugenommen zu haben und es nicht zu wissen. An den Tagen aß ich meist nur Gemüse oder Obst und davon möglichst wenig, um das was ich vermeintlich vielleicht zugenommen hatte bis zum nächsten Tag wieder auszugleichen.
Die Waage war mein bester Freund und mein schlimmster Feind zugleich.
Wenn sie weniger anzeigte als am Vortag, fühlte ich mich schön, ich war stolz auf die paar hundert Gramm weniger.
Wenn sie mehr anzeigte fühlte ich mich hässlich und fett.
Ich fand mich regelrecht widerlich und war wütend auf mich selbst, weil ich es einfach nicht geschafft hatte weiter abzunehmen.
Wenn ich was gegessen hatte, was für mich als ungesund galt, steckte ich mir sofort die Zahnbürste in den Hals und kotzte den gesamten Mageninhalt, bis auf die letzte Faser wieder aus, sodass mein Magen sich wieder schön leer anfühlte.
Mein Spiegelbild zeigte mir jeden Tag etwas anderes. Mal fand ich mich zu dick, mal fand ich mich schön, doch ich war nie wirklich zufrieden. Ich wollte mehr abnehmen, immer mehr und das schnell.
Ich hatte mal gelesen, dass man mit Glaubersalz den Darm reinigen konnte und ging zur Apotheke, wo ich mir eine Dose holte. Zuhause mischte ich 2 Eßlöffel des Salzes mit 250 ml Wasser. Ich trank das widerlich bitter schmeckende Gemisch in einem Zug aus und wartete. Nach nicht einmal 30 min spürte ich einen Druck und rannte auf die Toilette. Als nach einer Stunde endlich alles draußen war schaute ich mich im Spiegel an, strich mir über meinen Bauch und war für einen kleinen Augenblick glücklich.
Wenn sie weniger anzeigte als am Vortag, fühlte ich mich schön, ich war stolz auf die paar hundert Gramm weniger.
Wenn sie mehr anzeigte fühlte ich mich hässlich und fett.
Ich fand mich regelrecht widerlich und war wütend auf mich selbst, weil ich es einfach nicht geschafft hatte weiter abzunehmen.
Wenn ich was gegessen hatte, was für mich als ungesund galt, steckte ich mir sofort die Zahnbürste in den Hals und kotzte den gesamten Mageninhalt, bis auf die letzte Faser wieder aus, sodass mein Magen sich wieder schön leer anfühlte.
Mein Spiegelbild zeigte mir jeden Tag etwas anderes. Mal fand ich mich zu dick, mal fand ich mich schön, doch ich war nie wirklich zufrieden. Ich wollte mehr abnehmen, immer mehr und das schnell.
Ich hatte mal gelesen, dass man mit Glaubersalz den Darm reinigen konnte und ging zur Apotheke, wo ich mir eine Dose holte. Zuhause mischte ich 2 Eßlöffel des Salzes mit 250 ml Wasser. Ich trank das widerlich bitter schmeckende Gemisch in einem Zug aus und wartete. Nach nicht einmal 30 min spürte ich einen Druck und rannte auf die Toilette. Als nach einer Stunde endlich alles draußen war schaute ich mich im Spiegel an, strich mir über meinen Bauch und war für einen kleinen Augenblick glücklich.
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