In der nächsten Zeit verstanden mein Freund und ich uns nicht mehr so gut. Wir entfernten uns immer weiter voneinander, obwohl wir im gleichen Bett schliefen.
Nach dem Valentinstag, vielleicht zwei Wochen später Anfang März trennten wir uns und er traf sich direkt mit einer neuen.
Ich war enttäuscht und konnte nicht verstehen was er an ihr fand.
Okay, ja sie war dünner als ich, aber da würde ich ja auch noch hinkommen.
Ich konnte mich aber wenigstens wieder komplett auf mich und mein Abnehmen konzentrieren.
In der Phase ernährte ich mich sogar so, wie ich es von Anfang an hätte machen sollen.
Ich aß zum Frühstück eine Scheibe Schwarzbrot mit Aufstrich, zwischendurch einen Apfel, zum Mittag gab es Reis mit Gemüse und Fisch, danach einen Salat. Abends nochmal eine Scheibe Schwarzbrot.
In der Zeit hatte ich keine Heißhungerattacken, meine Stimmung war gut und ich fühlte mich schön, obwohl ich was aß.
Mein Hauptproblem war in der Zeit was anderes.
Meine beste Freundin war zu Besuch und wog sich. Sie hatte 10 Kilo weniger drauf als ich und das machte mich traurig. Ich wollte so aussehen wie sie. Sie war schön dünn, hatte eine wunderschöne Figur und ich war neidisch.
Das zweite Problem was ich hatte war mein Ex-Freund. Ich hatte in der Zeit nämlich noch was mit ihm obwohl wir getrennt waren und das ging mir ziemlich an die Substanz.
Für Sex war ich gut genug aber für andere Sachen nicht mehr?
Das war für mich nicht nachvollziehbar.
Diese Stimmung schaukelte sich hoch bis zu dem Tag vor dem Geburtstag meiner Oma.
Am 22.3.2014 traf ich mich mit meiner besten Freundin, weil wir feiern wollten.
Wir gingen gemeinsam zu mir nach Hause, fingen an zu trinken.
Mein Ex-Freund lud gleichzeitig seinen besten Freund ein und die beiden tranken auch.
Irgendwann gingen wir dann zu denen ins Zimmer um miteinander vorzuglühen, doch es kam schnell zu einer Auseinandersetzung zwischen mir uns meinem Ex-Freund.
Es ging soweit, dass ich raus lief und mich versteckte, weil ich meine Ruhe brauchte.
Meine beste Freundin rief mich an und schrieb mir, weil sie sich Sorgen machte und ich sagte ihr, dass ich mit meinem Ex-Freund reden will. Draussen und alleine nur mit ihm.
Ein paar Minuten später saßen wir zu zweit in einem Hinterhof in der Nähe unserer Wohnung und sprachen.
Das Einzige, was ich von dem Gespräch noch weiß ist, dass er mir sagte, dass er die ganze Beziehung über ein Arschloch gewesen sei, es bloß gut hätte überspielen können. Daraufhin habe ich ihm zwei Ohrfeigen gegeben und bin heulend an meiner besten Freundin uns seinem besten Freund vorbei in die Wohnung gelaufen.
Meine beste Freundin kam mir hinterher und wollte mich trösten, ich wollte jedoch nur alleine sein und schrie sie an, sie solle gehen.
Wir kamen so ins streiten, dass ich eine Flasche nach ihr warf, sie knapp verfehlte, wir uns schlugen und ich sie am Ende am Hals packte und gegen die Wand drückte. Davon weiß ich allerdings auch nicht mehr viel. Vlielleicht habe ich es verdrängt.
Sie befreite sich auf jeden Fall und kündigte mir die Freundschaft. Sie lief raus.
In dem Moment fühlte ich mich allein. Mein Ex-Freund war ein Arschloch und ich hatte meine beste Freundin verloren. Ich war sauer auf mich und mein Verhalten, also griff ich nach meinen Rasierklingen, die ich jahrelang gebunkert hatte, nahm meine Zigaretten und mein Handy und setzte mich in die Dusche.
Ich machte Musik an - 'Last Resort' von Papa Roach - und schnitt mir die Arme entlang. Erst kurze, oberflächliche Schnitte, aber dann immer tiefer und tiefer, in der Hoffnung einfach zu sterben.
Ja ich wollte sterben! Ich hatte alle verloren, war ganz allein und hatte Menschen wehgetan, die mir viel bedeuteten.
Mein Ex-Freund kam irgendwann rein, als ich genüßlich eine Zigarette rauchte und darauf wartete, dass mein Leben ein Ende nahm.
Er schrie meine beste Freundin und seinen besten Freund an, sie sollen einen Krankenwagen rufen und versuchte mir zu helfen, doch ich ließ ihn nicht. Er war immerhin ein Arschloch, so wie er es mir selbst gesagt hatte.
Sein bester Freund kam ihm zur Hilfe und von ihm ließ ich mir helfen.
Das was mir immernoch im Kopf geblieben ist, ist der Satz "Ich habe dein Blut an meinen Händen.. und in meinem Gesicht!", den er mir mit Tränen in den Augen entgegen schrie.
In dem Moment tat es mit Leid für ihn und für meine beste Freundin.
Meinem Ex-Freund gönnte ich diesen Anblick. Er sollte wissen was er mir angetan hatte.
Ich für meinen Teil hatte mich in diesem Moment aufs Sterben gefreut.
Was ich sonst noch weiß ist, dass ich ins Krankenhaus kam, völlig besoffen genäht wurde und daraufhin ins Asklepios Klinikum Rissen kam.
Auf eine offene psychatrische Akutstation.
Und das an dem Geburtstag meiner Oma, dem 23.3.2014....
Ich möchte hier meine Geschichte erzählen. Ich möchte zeigen, wie schnell man in so eine Essstörung reinrutschen kann, die Gedankengänge und Gefühle so gut es geht beschreiben, um anderen Menschen vielleicht helfen zu können und ihnen Mut zu machen sich helfen zu lassen.
Dienstag, 21. Oktober 2014
Die Kilos der Weihnachtszeit
Nachdem er mich seinem besten Freund vorgestellt hatte, lief es eigentlich ganz gut zwischen uns.
Ich war fast vollständig mit meiner Bulimie beschäftigt und versuchte damit die überflüssigen Kalorien loszuwerden, die ich die ganze Weihnachtszeit über in mich hineinschaufelte.
An Sylvester war ich bei meinen Eltern und fraß mich regelrecht voll. Aber nur, weil ich wusste, dass ich an dem Abend noch tanzen gehen und somit die Kalorien wieder los werden würde.
Ich ging zu meiner besten Freundin und trank mit ihr vor.
Kurz vor Mitternacht fuhren wir los zu den Landungsbrücken um uns dort mit meinem Freund, seiner besten Freundin und seinem besten Freund zu treffen und uns gemeinsam das Feuerwerk anzusehen.
Es war wunderbar.
Aber naja.. auf jeden Fall war es so, dass ich am Ende mit der besten Freundin meines Freundes in einem Club am tanzen war. Die ganze Nacht lang. Ich tanzte so heftig wie ich konnte um mich zu bewegen und die Pfunde wieder loszuwerden.
Auf dem Rückweg nach Hause schmiss ich meine Perücke weg und regte mich darüber auf, dass mein Freund mich nur mit Perücke oder Mütze attraktiv fand, jetzt wo ich so viel abgenommen hatte. Ich konnte es nicht verstehen..
Im neuen Jahr war ich wieder auf 84 Kilo, da ich viel über die Weihnachtszeit gegessen hatte.
Ich fing wieder an Glaubersalz zu nehmen und versuchte so wenig wie möglich zu essen, damit ich die Kilos schnell wieder runter hatte.
Bis Ende Januar war ich wieder auf 76 Kilo, ich traf meinen Vater, der stolz auf mich war und überrascht weil ich so viel abgenommen hatte. Wir hatten uns ein Jahr lang nicht gesehen. Ich passte sogar in eine Jacke von seiner neuen Freundin. Ich fand mich sehr schön, weil ich wieder da war, wo ich vom Gewicht her sein wollte..
Die Knochen waren wieder so, wie ich sie in Erinnerung hatte, sie fühlten sich schön an, rein und ja wie soll man sagen, einfach wundervoll.
Ich war fast vollständig mit meiner Bulimie beschäftigt und versuchte damit die überflüssigen Kalorien loszuwerden, die ich die ganze Weihnachtszeit über in mich hineinschaufelte.
An Sylvester war ich bei meinen Eltern und fraß mich regelrecht voll. Aber nur, weil ich wusste, dass ich an dem Abend noch tanzen gehen und somit die Kalorien wieder los werden würde.
Ich ging zu meiner besten Freundin und trank mit ihr vor.
Kurz vor Mitternacht fuhren wir los zu den Landungsbrücken um uns dort mit meinem Freund, seiner besten Freundin und seinem besten Freund zu treffen und uns gemeinsam das Feuerwerk anzusehen.
Es war wunderbar.
Aber naja.. auf jeden Fall war es so, dass ich am Ende mit der besten Freundin meines Freundes in einem Club am tanzen war. Die ganze Nacht lang. Ich tanzte so heftig wie ich konnte um mich zu bewegen und die Pfunde wieder loszuwerden.
Auf dem Rückweg nach Hause schmiss ich meine Perücke weg und regte mich darüber auf, dass mein Freund mich nur mit Perücke oder Mütze attraktiv fand, jetzt wo ich so viel abgenommen hatte. Ich konnte es nicht verstehen..
Im neuen Jahr war ich wieder auf 84 Kilo, da ich viel über die Weihnachtszeit gegessen hatte.
Ich fing wieder an Glaubersalz zu nehmen und versuchte so wenig wie möglich zu essen, damit ich die Kilos schnell wieder runter hatte.
Bis Ende Januar war ich wieder auf 76 Kilo, ich traf meinen Vater, der stolz auf mich war und überrascht weil ich so viel abgenommen hatte. Wir hatten uns ein Jahr lang nicht gesehen. Ich passte sogar in eine Jacke von seiner neuen Freundin. Ich fand mich sehr schön, weil ich wieder da war, wo ich vom Gewicht her sein wollte..
Die Knochen waren wieder so, wie ich sie in Erinnerung hatte, sie fühlten sich schön an, rein und ja wie soll man sagen, einfach wundervoll.
Freitag, 3. Oktober 2014
Haare ab..
Ich freute
mich jeden Tag mehr über die Knochen, die ich endlich sehen konnte, die endlich
leicht herauskamen, immerhin kannte ich die nicht. Ich war mein ganzes Leben
lang übergewichtig gewesen und es war so schön endlich dünner zu sein. Endlich
so nah am Normalgewicht und an der Perfektion.
Ich fühlte die Knochen, sie beruhigten mich. Immerhin war das der Beweis, dass ich etwas gut konnte: Abnehmen. Mehrmals am Tag fühlte ich ob meine Schulterknochen noch da waren, ob ich meine Rippen noch fühlen konnte. Wenn ich sie fühlte, musste ich lächeln.
Wenn mich jemand gefragt hätte, was ich am schönsten an mir finde, dann hatte ich geantwortet „mein Schlüsselbein“.
Endlich bekam ich mehr Taille, meine Hüfte war schmaler geworden. Meine Brüste leider auch, aber das war kein großes Problem.
Immerhin hatte ich die Kontrolle über mein Gewicht, über mein Essen und selbst über die Fressanfälle und das Übergeben.
Am Ende des Jahres, kurz vor Weihnachten hatte war ich auf 78 Kilo angelangt. Ich hatte also schon 40 Kilo abgenommen. Und das in einem halben Jahr. Eigentlich Wahnsinn!
Mein bester Freund machte sich Sorgen, das merkte ich. Aber er musste sich doch nicht sorgen, immerhin hatte ich die Kontrolle über alles.
"Ich kann sofort damit aufhören, ich will nur nicht!" und "Wenn ich auf 65 Kilo bin höre ich auf, das verspreche ich dir!", waren Sätze, die er sich immer wieder anhören musste.
Er war misstrauisch, doch ich schaffte es immer wieder ihn zu überzeugen, dass ich alles im Griff habe.
Ich musste ihm dennoch versprechen, dass er mich zwangseinweisen dürfte, wenn ich unter die 65 Kilo kommen würde. Wie ich fand echt übertrieben. Immerhin wollte ich auf 55-60 kg runter.
Aber das würde er eh nicht merken. Immerhin war er beim morgendlichen Wiegen nicht dabei. Ich konnte ihn also anlügen, was mein Gewicht anging. Ich hatte es auch fest vor..
Mein Freund fand mich attraktiver denn je, jetzt wo ich abgenommen hatte, und war stolz darauf eine so disziplinierte und schlanke Freundin zu haben.
Ich muss dazu sagen, ich hatte mir im November die Haare abrasiert auf 3mm. Er fand es schrecklich, aber ich fühlte mich befreit. Ich fand mich irgendwie schön mit der neuen Frisur.
Ich hatte noch eine Perücke, die ich mir mal bestellt hatte und da ich meinem Freund eine Freude machen wollte setzte ich sie auf.
Er fand mich damit sehr hübsch. „Die wolltest du öfter tragen!“, meinte er.
Wenn ich die Perücke mal nicht auf hatte, trug ich eine Mütze, damit er mich schön fand. Er sagte mir, dass ich sonst wie ein Junge aussehen würde und wenn ich eine Mütze trug konnte er sich wenigstens noch vorstellen, dass ich darunter Haare hatte. Solche Aussagen verletzten mich, aber ich trug nun von morgens bis abends meine Mütze um ihm zu gefallen. Langsam gewöhnte ich mich daran und fühlte mich ohne Mütze auch nicht mehr wohl.
Nun stellte er mich seinem besten Freund vor, aber nur mit Mütze.
Ich fühlte die Knochen, sie beruhigten mich. Immerhin war das der Beweis, dass ich etwas gut konnte: Abnehmen. Mehrmals am Tag fühlte ich ob meine Schulterknochen noch da waren, ob ich meine Rippen noch fühlen konnte. Wenn ich sie fühlte, musste ich lächeln.
Wenn mich jemand gefragt hätte, was ich am schönsten an mir finde, dann hatte ich geantwortet „mein Schlüsselbein“.
Endlich bekam ich mehr Taille, meine Hüfte war schmaler geworden. Meine Brüste leider auch, aber das war kein großes Problem.
Immerhin hatte ich die Kontrolle über mein Gewicht, über mein Essen und selbst über die Fressanfälle und das Übergeben.
Am Ende des Jahres, kurz vor Weihnachten hatte war ich auf 78 Kilo angelangt. Ich hatte also schon 40 Kilo abgenommen. Und das in einem halben Jahr. Eigentlich Wahnsinn!
Mein bester Freund machte sich Sorgen, das merkte ich. Aber er musste sich doch nicht sorgen, immerhin hatte ich die Kontrolle über alles.
"Ich kann sofort damit aufhören, ich will nur nicht!" und "Wenn ich auf 65 Kilo bin höre ich auf, das verspreche ich dir!", waren Sätze, die er sich immer wieder anhören musste.
Er war misstrauisch, doch ich schaffte es immer wieder ihn zu überzeugen, dass ich alles im Griff habe.
Ich musste ihm dennoch versprechen, dass er mich zwangseinweisen dürfte, wenn ich unter die 65 Kilo kommen würde. Wie ich fand echt übertrieben. Immerhin wollte ich auf 55-60 kg runter.
Aber das würde er eh nicht merken. Immerhin war er beim morgendlichen Wiegen nicht dabei. Ich konnte ihn also anlügen, was mein Gewicht anging. Ich hatte es auch fest vor..
Mein Freund fand mich attraktiver denn je, jetzt wo ich abgenommen hatte, und war stolz darauf eine so disziplinierte und schlanke Freundin zu haben.
Ich muss dazu sagen, ich hatte mir im November die Haare abrasiert auf 3mm. Er fand es schrecklich, aber ich fühlte mich befreit. Ich fand mich irgendwie schön mit der neuen Frisur.
Ich hatte noch eine Perücke, die ich mir mal bestellt hatte und da ich meinem Freund eine Freude machen wollte setzte ich sie auf.
Er fand mich damit sehr hübsch. „Die wolltest du öfter tragen!“, meinte er.
Wenn ich die Perücke mal nicht auf hatte, trug ich eine Mütze, damit er mich schön fand. Er sagte mir, dass ich sonst wie ein Junge aussehen würde und wenn ich eine Mütze trug konnte er sich wenigstens noch vorstellen, dass ich darunter Haare hatte. Solche Aussagen verletzten mich, aber ich trug nun von morgens bis abends meine Mütze um ihm zu gefallen. Langsam gewöhnte ich mich daran und fühlte mich ohne Mütze auch nicht mehr wohl.
Nun stellte er mich seinem besten Freund vor, aber nur mit Mütze.
Nachdem ich mir die Haare abrasiert hatte, auf 78 Kilo.
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